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Schutzengelkirche

 

Die Schutzengelkirche zu Eichstätt wurde von 1617 bis 1620 im Auftrag des Bischofs Johann Christoph von Westerstetten als Kollegienkirche der Jesuiten erbaut. Diesem vom Geist katholischer Reform erfüllten Bischof von Westerstetten, der 1614 die Jesuiten nach Eichstätt berief, gelang es, die Hälfe der in den Glaubenskriegen des vorherigen Jahrhunderts verloren gegangenen Gebiete seines Bistums wieder zum katholischen Glauben zurück zu gewinnen.

Die Schutzengelkirche ist ein überregional kultur- und kunsthistorisch bedeutender Sakralbau. Nach der Münchner St. Michaelskirche und der Dillinger Studienkirche steht sie in der historischen Abfolge der deutschen Jesuitenkirchen an dritter Stelle. In der Schutzengelkirche wurde der Bautyp der Wandpfeileranlage perfektioniert. Dadurch vertritt sie in großartiger Weise die Grundzüge der Jesuitenbaukunst, die von der Kirche Il Gesú in Rom ausgehen. Die städtebaulich wie ideell untrennbar mit Eichstätt und seinen Bewohnern verbundene Kirche zählt weit über das Bistum Eichstätt hinaus zu den bedeutendsten Sakralbauten der bayerischen Kulturlandschaft. Genutzt wird die Kirche vom Bischöflichen Seminar Eichstätt und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Die Schutzengelkirche in Eichstätt gehört zu den frühesten Jesuitenkirchen Deutschlands. Sie steht in engem Zusammenhang mit den Missionsbestrebungen des damals noch jungen Jesuitenordens. Die Schutzengelkirche wurde als monumentale Wandpfeileranlage in Folge der Errichtung der Jesuitenkirche St. Michael in München (1583 – 1597) und des Baus der architektonisch richtungsweisenden Studienkirche der Jesuiten in Dillingen (1610 – 1617) konzipiert und gebaut.