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Mariahilf-Kapelle

Die barocke Mariahilf-Kapelle in der Westenstraße diente einst als als Handwerker- und Wallfahrtskapelle. Sie wurde im 15. Jahrhundert von den Eichstätter Tuchmachern gestiftet, die vor allem in der Westenvorstadt ihrem damals florierenden Gewerbe nachgingen.

1453 gab Bischof Johann III. von Eych den Bürgern Hermann Kalmünzer und Willibald Lederer die Erlaubnis zum Bau einer Liebfrauenkapelle. Die Weihe erfolgte 1457. Es handelte sich um eine Wallfahrtskapelle vom Typus Wasserkapelle; das Wasser, das in der Quelle oberhalb der Kapelle entspringt, wurde teilweise offen durch die Kapelle hindurch geleitet und kam in einem Fassadenbrunnen wieder zum Vorschein, der als „Heilsprunn“ galt. Den Hochaltar zierte zudem ein Wallfahrtsbild, und zwar eine hölzerne, vergoldete Marienstatue.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kapelle beim großen Stadtbrand von 1634 von den Schweden niedergebrannt. Beim Wiederaufbau unter Bischof Marquard II. Schenk von Castell wurde ein neues Langhaus an den gotischen Chor angebaut; im Westen wurde vor dem Langhaus ein Kirchturm errichtet, an dessen Untergeschoss wahrscheinlich der Heilsbrunnen angebracht war. Die Einweihung fand am 31. Dezember 1656 statt.

1744 erhielt der gesamte Innenraum ein barockes Aussehen. Mit der Barockisierung erfolgte eine Kultänderung: Aus der Kapelle „Unserer Lieben Frau“ wurde eine Mariahilf-Kapelle. Nach Abbruch des Westturmes wurde die Fassade 1784 in die heutige Gestalt gebracht. 1858 wurde der Chor unter Entfernung des Stuckes historisierend regotisiert und 1942/43 unter Nachahmung des früheren Stuckes rebarockisiert.

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